Interview

A_021400_cutMichael Kornke, Sie wollen der neue Bürgermeister in Rohrbach werden. Warum sind gerade Sie der richtige Kandidat?

Rohrbach ist eine attraktive und aufstrebende Gemeinde im Herzen der Holledau. Mir ist es wichtig, genau das zu erhalten und gemeinsam mit unseren Bürgern erfolgreich weiter zu entwickeln. Um für die vielfältigen Aufgaben in der Verwaltung und im Baubereich gewappnet zu sein, ist eine fundierte Ausbildung auf diesen Gebieten unbedingt notwendig. Mindestens ebenso wichtig ist die Erfahrung auf kommunaler Ebene, um somit auch letztendlich genau zu wissen, was auf den  zukünftigen Bürgermeister der Gemeinde Rohrbach zukommt.

Ich habe diese Erfahrung, als amtierender Gemeinderat, ausgebildeter Bauingenieur und Bauamtsleiter der Gemeinde Großmehring.

Die letzten Jahre wurde in Rohrbach viel gebaut und es wird fast etwas gespottet, man könnte nur noch in neue Straßen investieren, oder nicht?

Also mal ganz ehrlich: Wer glaubt, man könnte in Rohrbach die nächsten Jahre nur noch Straßen und Kanäle sanieren, der hat die Herausforderungen, die die Zukunft an eine aufstrebende Gemeinde stellt nicht verstanden.

Es gibt jede Menge verschiedener Themen und Aufgaben, die angepackt und umgesetzt werden müssen. Insbesondere die Themen, die in den letzten Jahren keine Chance bekamen oder einfach nur verschlafen wurden. Vor allen Dingen gilt es aber auch, die Gemeindemitglieder mehr mit einzubinden.

Sie machen uns jetzt aber neugierig. Dürfen wir wissen an welche Punkte Sie hierbei denken?

Fangen wir doch gleich mal im Rathaus an. Der Bürger soll und muss mehr Mitspracherecht haben. Die Gemeinde soll dem Bürger zuhören und nicht nur umgekehrt. Zu wichtigen Themen gehört es sich, die Meinung aller, z.B. über das Internet, einfach und schnell abzufragen oder in öffentlichen Sitzungen zu diskutieren. Da hätte man sich lange Debatten wie z.B. zum Thema Standesamt sparen können. Unnötige Emotionen über Wochen, und am Ende wurde der Plan doch verworfen.

Gelebte Demokratie bedeutet, vor einer Entscheidung wissen zu wollen, was die Mehrheit will – und dann diese Meinung auch zu berücksichtigten.

Ein einfaches Mittel für mehr Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit wäre hier die Einführung eines sog. webbasierten Informationssystems. Damit kann der interessierte Bürger von zuhause aus „im Rathaus“ sein und alle wichtigen Projekte und Verfahren verfolgen (z.B. die Entwicklung von Flächennutzungs- und Bauleitplänen) und sich jederzeit über den Planungsstand informieren, sogar aktiv beteiligen.

Es würde auch die Arbeit der gemeindlichen Mitarbeiter in der Verwaltung und vor allen Dingen auch für die Mitarbeiter außerhalb des Rathauses erheblich vereinfachen und effizienter machen.

Webbasiert, Informationssystem – das hört sich nach ganz neuen und modernen Wegen an. Was haben Sie da noch so vor?

Bereits im Mai 2012 hat der Energie- und Solarverein Rohrbach e.V. ein vollständig ausgereiftes Konzept für eine Bürgergenossenschaft vorgetragen, das ich zu 100% unterstützt habe. Damit hätten wir erreicht, dass auch nicht privilegierte Mitbürger vom Kuchen der regenerativen Energieerzeugung ein Stück abbekommen hätten können. Schließlich hat nicht jeder ein Dach mit Südausrichtung, und viele wohnen auch zur Miete. Man hat diesen Vorstoß zwar abgelehnt, aber ich habe den Glauben an eine Bürgergenossenschaft noch nicht aufgegeben. Bürgerwindräder werden kommen, auch im Landkreis. Dann stellt sich nur die Frage, ob wir unser eigenes Gemeindegebiet auswärtigen Investoren überlassen oder die Sache selbst in die Hand nehmen.

Ein weiteres Thema muss die Nahwärmeversorgung sein – warum nicht mit einem kleinen Blockheizkraftwerk. Hier gibt uns der gerade fertig gestellte Energienutzungsplan eindeutige Empfehlungen für die Zukunft. Wir dürfen gerade im Bereich der Energieversorgung nicht nur auf kurzfristige Wirtschaftlichkeit setzen, sondern müssen zunehmend auch die nachhaltige Energiebilanz im Auge behalten – auch unsere Kinder haben das Recht auf ein lebenswertes Rohrbach.  Wir müssen und werden zukünftig Aktivitäten wie den Energieeinsparnachweis  auch finanziell fördern, um ein neues Bewusstsein auf dem Gebiet zu erzeugen und um somit auch letztendlich einen Anreiz bei den Bürgern für die energetische Sanierung ihrer Wohngebäude zu schaffen.

Sie sagten eingangs, dass die Gemeinde mehr für den Bürger machen muss. Wie kann das aussehen?

Lassen Sie uns doch bitte mal ganz offen ansprechen, dass es uns in Rohrbach zwar überwiegend gut geht, aber auch hier gibt es Alleinerziehende, Arbeitssuchende oder einfach Menschen, bei denen am Ende des Geldes noch einiges an Monat übrig ist. Hier muss auch eine Gemeinde dazu beitragen, die Situation zu verbessern. Oder denken Sie mal an unsere Senioren. Die Alterspyramide wächst stetig, jeder kennt das Bild dazu. Es ist doch jedem klar, dass die Entwicklung der Renten in keinem Verhältnis zur Teuerungsrate steht. Diese komplexe Situation kann grundlegend durch ein Projekt mit dem Namen „Mehrgenerationenhaus“ gelöst werden. Wenn wir betroffenen Mitbürgern bezahlbaren Wohnraum bieten und diese sich dann auch untereinander „zur Hand“ gehen, dann haben wir einen Schritt weiter gemacht auf dem Weg zum „lebenswertesten Rohrbach“. Dass solche Projekte gefördert werden und mit Investoren umsetzbar sind, ist schon bewiesen worden.

Aber wir sollten endlich einmal den Mut haben, es nicht nur als Möglichkeit, sondern als Ziel zu sehen, das wir umsetzen.

Herr Kornke, wir sind beeindruckt von Ihren Ideen für die Zukunft! Was wünschen Sie sich persönlich für die Wahl im März?

Ich wünsche mir für die Wahl, dass der beste Kandidat gewinnen möge um Rohrbach weiter attraktiv, erfolgreich und ideenreich voran zu bringen.
Ich wünsche mir für die Zukunft von Rohrbach, dass alle anstehenden Entscheidungen im Gemeinderat in erster Linie sachlich und unter Berücksichtigung des Bürgerwillens getroffen werden.
Und natürlich wünsche ich mir, dass ich das zusammen mit unseren Bürgern  als Ihr Bürgermeister tun darf!

Schreibe einen Kommentar